Gösing - Topografie von 1795
Topographisch-statistische Materialien ca. 1795 bis ca. 1815
Quelle: N.Ö. Landesarchiv - St. Pölten, Signatur U.M.266
Gösing ein zwischen Hohenwart, Fels und Feuersbrunn gelegener, zur Göttweiger Herrschaft Stein unter Verwaltung der Propstey Nalb gehöriges, unter dem Landgericht Grafeneck stehendes Pfarrdorf. Der Feldbau ist an mitterer Gattung, und reicht vorzüglichen Rocken und Hafer, wenig Weitzen und Gerste, ziemlich vielen Klee, Erdäpfel in Menge: Obst mit einigen Handel. Der hiesige Weinbau ist stark, von guter Gattung, und macht den beträchtlichsten Nahrungszweig aus. Die Gemeinde hat eine, wiewohl nicht viel bedeutende Waldung. Die Wiesengründe sind sehr mittelmässig. An der Schule ist ein Lehrer ohne Gehülfen. Die Armen erhalten die nöthige Unterstützung. Sowohl Luft als Wasser sind überaus gut und gesund. Der Ort hat 77 Häuser, deren fünfe fremden Herrschaften Dienstbar sind, 110 Familien, 258 männliche, 250 weibliche Köpfe: an Handwerkern 1 Fleischer, 1 Schmied, 1 Binder,
1 Schuhmacher, 1 Weber, an Viehstande 11 Pferde, 44 Zugochsen, 148 Kühe, 157 Schafe, 26 Ziegen, 122 Schweine. Der unter dem Decanate Wagram stehende Pfarrer wird von dem Abte von Göttweig angestellt, ist ein Mitglied dieses Stiftes, und erhält seine Einkünfte aus der Probstey Nalb.
1.
Gösing ein zwischen Hohenwart, Fels und Feuersbrunn gelegenes, zur Göttweiger Herrschaft Stein unter Verwaltung der Probstey Nalb gehöriges, und unter dem Landgerichte Grafeneck stehendes Pfarrdorf. Die Armen erhalten die nöthige Unterstützung. Der Ort hat 77 Häuser, deren 5 fremden Herrschaften Diestbar sind: 110 Familien, 258 männliche, und 250 weibliche Köpfe.
3.
Sowohl Luft, als Wasser sind überaus gut und gesund.
4.
Der Feldbaugrund ist von mitterer Gattung, und reicht vorzüglichen Rocken und Hafer, wenig Weitzen und Gerste, ziemlich vielen Klee, Erdäpfel in Menge, Obst mit einigem Handel. Der hiesige Weinbau ist stark, von guter Gattung, und macht den beträchtlichsten Nahrungszweig aus. Die Gemeinde hat eine wiewohl nicht viel bedeutende Waldung. Die Wiesengründe sind sehr mittelmässig. Der Viehstand hat 11 Pferde, 44 Zugochsen, 148 Kühe, 157 Schafe, 26 Ziegen, 122 Schweine.
5.
An Handwerkern sind hier: 1 Tischler, 1 Schmied, 1 Binder, 1 Schneider, 1 Schuhmacher, 1 Weber.
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Der unter dem Decanat Wagram stehende Pfarrer wird von dem Abte von Göttweig angestellt, ist ein Mitglied dieses Stiftes, und erhält seine Einkünfte aus der Probstey Nalb.
7.
An der Schule ist ein Lehrer ohne Gehülfen.
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