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Zeittafel Gösing

12.Jh. Auftreten des Namens "Goznicha" .... Chunradus de Goznich der hier 1130 eine Mühle "besaß".

1302  Errichtung einer "Officina Goznich" seitens Göttweig.

1439  Errichtung einer Kapelle in Gösing.

1477  Eine Urkunde besagt, daß die Kapelle von neuem erbaut sei. Sie gehört zur Pfarre Grafenwerd.

1462  Erhard Topler von Neidegh erster Kaplan.

1480  Gründung eines Karmeliterklosters (6-8 Brüder).

1541  Die Karmeliter verlassen das Kloster (Reformation).

1542  Ein Weltpriester als Benefiziant in Gösing.

1548  Der Klosterbesitz geht an das Stift Göttweig über.

1554  Gösing ist größtenteils protestantisch und hat einen lutherischen Prädikanten und Schulmeister.

1602  Strenge gegenreformatorische Tätigkeit des Abtes Herlich.

1609  Aufstellung eines katholischen Schulmeisters (Johannes Reuppel).

1631  Gösing kommt an die Pfarre Mühlbach.

1646  Errichtung der Orgel.

1671  Abt Sebastian läßt die Kapelle restaurieren und zu einer Kirche erweitern.

1685  Aufstellung des alten Hauptaltars (sic!).

1752  Errichtung einer Schule am jetzigen Platze.

1753  Gösing wird selbständige Pfarre.

1761  Aufzug des Zügenglöckleins.

1804  Aufzug der alten Stettenhofer Kapellenglocken.

1805  Durchzug französischer Truppen.

1809  Durchzug französischer Truppen.

1846  Bau des Schulhauses (Haupttrakt). Das 94 jährige alte, ebenerdige Schulhaus wurde niedergerissen und neu erbaut.

1858  Aufzug dreier Kirchenglocken.

1886  Anbau eines zweiten Lehrzimmers.

1892  Der Gerichtsbezirk Kirchberg am Wagram kommt an den pol. Bezirk Tulln.

1895 Erdbeben. ... hat gegen 5 Uhr abends [14.4.1895] nur ein sehr kurze Zeit währendes Erdbeben mit wellenförmigem Zittern hierorts stattgefunden.

1897 Aufstellung einer neuen Orgel. Orgeleinweihung am 24.6. Durch Sammlung in hierortiger Gemeinde wurde es ermöglicht, an Stelle der hierortigen Kirchenorgel, die seit 1646 in Verwendung war, ein neue, im Werte von 1500Fl beizuschaffen. Eingeweiht ... durch Hochw. Hr. Abt Adalbert des Stiftes Göttweig.

1900  Postamt am 17. April im Haus von Postmeister Josef Güntschl eröffnet.

1902  Aufzug der neugegossenen "Elferglocke".

1904  Aufstellung des neuen Hochaltares.

1914 Ausbruch des Weltkrieges. Am 31.7.um 6h abends wurde die allgemeine Mobilisierung durch Maueranschlag kundgemacht. Sonntag den 2.8.erfolgte um 4h morgens der Abmarsch von ungefähr 100 Mann unter den Klängen der Musik [zum Bahnhof Wagram-Grafenegg]. Aber auch später wurden noch Einzeleinberufungen zugestellt, so daß die Gesamtsumme der Wehrpflichtigen auf [nahe] 130 stieg.

1917  Abnahme der Kirchenglocken und der Stettenhofer Kapellenglocke (mit Ausnahme des Zügenglöckleins) am 16.3.

1920  Errichtung einer neuen Turmuhr.

1921  Errichtung des Fernsprechers im Postamt und im Bürgermeisteramt. Enthüllung des Kriegerdenkmales. Weihe und Aufzug der neuen Kirchenglocken am 24. Dezember.

1922  Eröffnung des elektrischen Lichtes. Das von der Firma "A.E.G.Union" (Wien) errichtete Ortsnetz von Gösing wurde am 11.März 1922 zum erstenmale mit dem vom Elektrizitätswerke "Hohenstein" kommenden Strom beschickt.

1923  Zur Einleitung des elektrischen Lichtes in die hiesige Pfarrkirche veranstaltete die Gemeindevertretung eine Geldsammlung. Am Weihnachtstage früh war die Kirche zum 1. Male provisorisch beleuchtet. 

1925  Weihe der neuen Autospritze der Feuerwehr am 13.4.

1925  Der erste Radioapparat. Am 29. Dezember 1925 montierte der Lehrer Eduard Steininger im Hause No 62 den ersten Detektor.

1928  50 jähriges Jubiläum der Feuerwehr. Bei diesem Anlasse wurde vier Mitgliedern derselben u.z. den Herren Anton Ebeseder Michael Schmied, Karl Ritzinger und Johann Friesenhengst, welche dem Verbande seit seiner Gründung angehören, ein Anerkennungsdiplom der n.oe. Landesregierung und das Ehrenbürgerdiplom der Gemeinde Gösing überreicht.

1931  Zeppelinbesuch. ... 3/4 5h früh [12.7.] wurden die Ortsbewohner durch ein gewaltiges Brausen und Surren aus dem Schlafe geweckt. Die Ursache waren die Motoren des "Zeppelin", der von Westen kommend und immer dem Lauf der Donau folgend gegen Wien flog. Lange konnte man selbst mit unbewaffnetem Auge den silberglänzenden Luftriesen verfolgen, bis er im Dunste des östl. Horizontes verschwand. Abends konnte das Luftschiff, diesmal jedoch nur in weiter Entfernung, noch einmal gesichtet werden, als es nach erfolgtem Rundflug durch Österreich wieder gegen Friedrichshafen steuerte.

1933  1.Versuch mit Hagelraketen am 14.6. Bei den in diesen Tagen über dem Schulorte niedergehenden schweren Gewittern wurde zum ersten Male Hagelraketen abgeschossen.

1934  Volkszählung vom 22.3. ergibt 654 Personen in Gösing.

1935 30 jähriges Bestandsjubiläum des Musik- und Gesangsvereins.

1938 Bedeutende Ereignisse. Am Freitag, den 11. März 1938, als die Kunde vom Rücktritt des Bundeskanzler Dr. Schuschnigg durch den Rundfunk bekannt wurde, war der Anschluß Ö an das deutsche Reich so gut wie vollzogen. Am späten Nachmittage durchzogen die Nationalsozialisten hinter eine Hackenkreuzfahne unter Gesang und Sprechchören die Orte Gösing und Stettenhof.
Der Samstag (12.III.) brachte die durch die Ereignisse bedingten Veränderungen. Der alte "Gemeindetag" wurde seiner Tätigkeit enthoben, und ein Nationalsozialist zum Gemeindeverwalter bestellt. Die "Frontmiliz", ein Teil des Bundesheeres, führte die Waffen ab, die von der S.A. übernommen wurden.

Pflanzung einer Hitlereiche. ... vor dem Schulhause [20.4.] ... Um 4h 15 morgens [8.10.] weckte ein dumpfes Grollen fast alle Bewohner aus dem Schlafe. Ein stärkeres und 2 schwächere Erdbeben.

1946  Visitation der Pfarre durch Kardinal Innitzer.

1948  Feuerwehr feiert das 70 jährige Bestehen. Glockenweihe der neuen Glocken. Pflasterung von Ortsstraßen. Zur Freude der Ortsbewohner wurde am Freitag, den 15. Oktober am Ostausgange des Ortes (neue Straße) mit der so notwendigen Pflasterung begonnen, die dann beim Milchkasino fortgesetzt wurde. Die Steine stammen aus den Brüchen von Echsenbach im Waldviertel, die Arbeiten führte der Pflastermeister Nowak-Wien aus.

1951 Volkszählung vom 1.6. ergibt 673 Personen.

1952 Ein Keiler erlegt! Heute früh [7.5.] sichtete ein Bauer auf dem Felde (Hofäcker) zwei Wildschweine. .... Sofort begann eine ungewöhnliche Sauhatz mit Traktor und Motorrad. Herr Franz Blauensteiner jun. hatte Glück und konnte einen Keiler auf 70 Schritt erlegen. ... 70kg schwer ... wurde von der gesamten Einwohnerschaft bestaunt. Beide Schulklassen besichtigten die seltene Beute. Selbst die ältesten Leute können sich nicht entsinnen, daß jemals bei uns ein Wildschwein ... gesichtet worden wäre.

1953 Unwetterkatastrophe vernichtete die Weingärten, die Fluren, das Obst und richtete sehr großen Dachschaden an. Der Schaden an den Weingärten ist 100%. Niemand hat Erfahrung, wie die Weingärten jetzt behandelt werden sollen. Denn ein ähnlicher Schaden traf die Weingärten im Jahr 1880! Es herrscht Futternot. Hilfsbereite Bauern der verschonten Nachbardörfer lieferten Futter in großen Mengen, das nicht immer ohne Streit verteilt wurde.

1954 Erste Hochkulturen in Gösing [11.9.]. 1953 wurden in Gösing die ersten Hochkulturen ausgesetzt. Holzer Karl, Gösing No 21, setzte eine im Mittersteig, und [Palk] Robert eine im Hochholz.

1955 Spätheimkehrer! Heute [4.6.] ist der Anton Göttl aus der russischen Gefangenschaft heimgekehrt. Er ist 1927 geb und 1945 eingerückt ... Am Dorfeingang wurde er von der Gemeindevertretung, dem Heimkehrerverein und der Ortsbevölkerung mit Musik empfangen. Im Gasthaus Bayer gab es dann noch ein gemütliches Beisammensein (Anton Göttl wird zu seinen Eltern weiterreisen, sie wohnen in Salzburg).

1957 Trauerfeier am 10.1. für den verstorbenen Bundespräsidenten Hrn. Dr. Theodor Körner. Das Staatsbegräbnis selbst konnten die Kinder im Fernsehen (Gasthaus Fuchs, Stettenhof) miterleben.

1957 Tiefkühlanlage. Endlich wurde nun die Tiefkühlanlage fertig [15.7.]. Sie hat 30 Truhen.

1960 Straßeneröffnung. ... feierliche Eröffnung der neuen Ortsstraße am 12.6. durch Landesrat ÖK.Rat Johann Waltner.

1962 Erneuerung der Lichtinstallationen der Kirche. In neuem Lichte erstrahlte erstmals beim Hochamt zu Allerheiligen unsere Kirche.

1963 Zwei Erdstöße. Heute um [2.12.] 7.49h wurden im Raum Wien 2 Erdstöße Stärke 6 registriert, die auch bei uns sehr zu verspüren waren.

1964 Neues Gemeindehaus [1.9.]. ... 1959 bis 1963 wurde von Baumeister Pickl, Fels das neue Gemeindehaus ... 300000 S errichtet. Im Erdgeschoß ist die Feuerwehr untergebracht, im Obergeschoß die Gemeinde mit Kanzlei, Sitzungsraum und Bgmzimmer.

1965 Innenrenovierung der Pfarrkirche.

1966 Visitation durch Kardinal Dr. Franz König am 20. Juni. Am 24. Juli 1966 Feier der 180 jährigen Zugehörigkeit von Stettenhof zur Pfarre Gösing. Die Einpfarrung erfolgte seiner Zeit am 23. Juli 1786 unter Pfarrer Pater Adalbert Fritschner O.S.B. Stift Göttweig. Stettenhof zählte damals 92 Seelen und gehörte zur Pfarre Hohenwart.

1967 Herr Anton Gneth, unser Kapellmeister ist am 27.11.67 von uns gegangen. Er war auch im Pfarrkirchenrat.

1968 [Am 17.6.] begannen die Vorarbeiten zur Asphaltierung des Schul- und Kirchenplatzes, am 27. Juni 1968 sind alle Arbeiten beendet.

1970 Durch Erlaß der n.ö. Landesregierung vom 14. Juli 1970 wird die Schließung der hiesigen Volksschule verfügt.

1971 Am 11. Jänner 1971 war letzte Gemeinderats-Sitzung in Gösing. Es wird die Großgemeinde Fels geschaffen. Der Erzbischof Dr. Jachym besuchte die hiesige Kirche.

1979 Renovierung der Kirche.

Quelle: Pfarrchronik sowie Schulchronik von Gösing, übertragen von Prof. Gottfried Mayer